Pen & Paper Spiele – Bedeutung und Beispiele

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Was ist Pen-&-Paper?

Pen-&-Paper-Rollenspiele (dt.: Stift-und-Papier-Rollespiele, auch Tabletop-RPGs oder TTRPGs) sind Gruppenspiele, in denen die Spieler in die Rolle von erfundenen Charakteren schlüpfen. Während des Spiels beschreiben sie die Handlungen ihres Charakters und verhalten sich bestmöglichst so, wie die fiktive Figur es tun würde. Details zum Spiel, zu den Charakteren und Gegenständen können aufgrund der unbegrenzten Möglichkeiten nicht vorgefertigt werden und müssen während der Handlung auf Papier notiert werden – daher der Name.

Stift und Papier Tabletop

Obwohl Pen-&-Paper- und Tabletop-RPGs erstmal gleichbedeutend sind, treffen beide Bezeichnungen heute nicht mehr 100%ig zu. Anstatt Stift und Papier werden häufig Smartphones, Tablets oder Laptops verwendet. Viele Gruppen haben ihr Spiel mittlerweile sogar vollständig in das digitale Umfeld verlegt, wo verschiedene Tools eine Tischoberfläche ersetzen.

Eine Sache hat sich jedoch nie geändert: Die Rolle des fantastischen Helden, den ihr spielt. Wo zu Beginn der Pen-&-Paper-Spiele das Dungeon Crawling (Erkundung) im Vordergrund stand, da steht heute oft das Rollenspiel an und für sich an erster Stelle. Das tatsächliche Spielen einer Rolle vor kleinem Publikum liegt aber natürlich nicht jedem, weshalb Pen-&-Paper-Spiele für Viele einen unangenehmen Beigeschmack haben.

Das Zufallsprinzip in Tabletop RPGs

Pen und Paper Würfel
Verschiedene Würfel aus Pen-&-Paper-Spielen

Die allermeisten Pen-&-Paper-RPGs haben eine Sache gemeinsam: Der Zufall spielt eine bedeutende Rolle. Falls es einen Spielleiter gibt, der alle Geschehnisse im Spiel selbstständig vorherbestimmt, wirken eigene Entscheidungen schnell fade. Würde jede Idee eines Spieler auf Anhieb funktionieren, würde das der Spannung schaden. Genau daher werfen wir die Würfel , um Ausgänge einer Situation zu bestimmen.

Beispiel: Ein Spieler spielt einen wendigen Halunken und möchte versuchen, eine Wand heraufzuklettern. Für einen schwerfälligen Mann wäre das sehr schwer, in unserem Fall aber ziemlich einfach. Der Spielleiter oder ein Skript bestimmt also eine Wahrscheinlichkeit des Erfolgs von beispielsweise 80%. Nun werfen wir einfach einen oder mehrere Würfel um zu entscheiden, ob der wahrscheinlichste Fall eintritt, oder ob das Ganze doch noch schief geht.

Bei einem Erfolg erklimmt der Halunke problemlos die Wand, doch bei einem Fehlschlag fällt er wieder herunter und verletzt sich eventuell sogar. Dieses Prinzip macht die Spannung und auch den Realismus des Pen-&-Paper-Gameplays aus.

Achtung: Manche Pen & Paper Spiele verwenden normale 6-seitige Würfel, andere verschiedene Würfel mit beispielsweise 20 Seiten. In wieder anderen Fällen wir sogar ein Zufallsgenerator verwendet oder mit Prozentzahlen gerechnet, also sozusagen ein Würfel mit 100 Seiten geworfen.

Übrigens: Das Equivalent zum Pen-&-Paper-RPG in der Welt der Videospiele nennt sich CRPG. Bei uns findet ihr ebenfalls ein Ranking der besten 10 CRPGs aller Zeiten.

Der Sinn des Pen & Paper RPG

Um ein viel zu häufig genutztes Sprichwort zu verwenden: Der Weg ist das Ziel im Pen-&-Paper-Spiel! Das klingt auf Anhieb nicht besonders vielversprechend, aber so funktioniert eine große Fantasy-Kampagne nunmal tatsächlich. Die Fehler, die Fehlschläge und die vielen Erfolge machen das Tabletop-Spiel aus.

Tabletop Der Weg ist das Ziel

Ob die Geschichte nun kurz oder langfristig ausgelegt ist, der Ablauf ist meist sehr ähnlich. Eine Gruppe von Spielern bekommt ein sehr grobes Ziel gesetzt (bspw.: „Befreie das Dorf!“) und versucht dann, dieses Ziel zu erreichen. Dabei arbeiten die Charaktere meist – aber nicht immer – kooperativ zusammen. Wie sie das tun bleibt allerdings ganz ihnen überlassen. Kämpfen, Einbruch oder Verhandlungen, alles ist möglich… oder man schließt sich sogar selbst den Bösen an.

Nie ist eine Pen-&-Paper-Runde gleich – oder auch nur ähnlich – wie eine andere. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und genau darauf kommt es auch an.

Ablauf eines Pen & Paper Spiels

Das klassische Pen-&-Paper-Spiel beginnt mit dem Erstellen oder Zuweisen der Charaktere. Das passiert auf eine von 3 möglichen Arten, je nachdem welches Spiel und welche Regelung genutzt wird.

  1. Charaktere wurden vordefiniert und werden jetzt den jeweiligen Spieler zugewiesen, die sich in diese Person hinein versetzen müssen.
  2. Die Spieler denken sich selbst aus, wen sie spielen möchten. Wie auch in 1.) bekommt der Charakter eine bestimmte Personalität, bestimmte Stärken und Schwächen und oft auch eine passende Hintergrundgeschichte. Diesmal kann der Spieler diese aber selbst festlegen.
  3. Die Charaktere werden mithilfe des Zufalls von dem jeweiligen Spieler generiert. Dabei gibt es auch Hybrid-Varianten, in denen nur bestimmte Aspekte des Charakter zufällig entstehen, der Rest aber vom Ersteller frei gewählt wird.

Los geht’s

Pen-&-Paper Charakter
Der klassische Ritter: Ein häufiger Charakter im Pen-&-Paper-Umfeld

Nach der Erstellung der Charaktere geht es mit dem Pen-&-Paper-Rollenspiel endlich los. Der Spielleiter oder das Skript erklärt in einem kurzen Intro – oft durch einen NPC – die Details zur Spielwelt und was die anderen Bewohner dieser Welt momentan so plagt. Im Normalfall machen sich die frischen Helden dann auf, um diese Probleme zu lösen.

Die 2 Hauptaspekte des Gameplays sind in den meisten Tabletop-RPGs die Erkundung und der Kampf. Zuerst wird die Welt erforscht, Personen werden befragt, es wird nach Fallen gesucht und vielleicht sogar ein geheimer Ort augedeckt. Nach einiger Zeit kommt es unweigerlich zum Kampf, in welchem die Spieler dann gegen Feinde antreten müssen.

Die Feinde werden dabei entweder vom Spiellleiter gesteuert, oder besitzen ein definiertes Verhalten, mit dem sie sich bewegen.

Pen-&-Paper-Ziel

Das Ziel des Pen & Paper Spiels kann sehr flexibel sein. Eine kurze Geschichte kann durchaus ein festes Ziel im Sinne von „Töte den Vampir!“ haben. Sobald die Helden dieses Ziel erreichen, ist das Spiel vorbei.

Oft ist es aber so, dass sich ein Pen-&-Paper-Spiel über etliche Sessions, vielleicht sogar Monate oder Jahre zieht. Dabei ist anfangs oft nicht klar, was das eigentliche Ziel ist, denn die Welt öffnet sich erst mit der Zeit so weit, dass die Spieler einen wirklichen Einblick erlangen können. Der getötete Vampir könnte beispielsweise einen Brief seines Meisters bei sich tragen, der der wahre Übeltäter ist… da können unsere Helden doch nicht einfach aufhören!

Am Ende entstehen eine Umenge von lustigen und spannenden Situationen, die die Spieler nie wieder vergessen werden.

Der Tod und das Ende

Pen & Paper Tod
Der Tod ist permanent – Seid vorsichtig!

Was passiert, wenn einer der Spielercharaktere stirbt? Nun, ganz wie im echten Leben ist er in den meisten Pen-&-Paper-RPGs schlichtweg tot.

An diesem Punkt muss für den entsprechenden Spieler ein neuer Charakter geschaffen werden, mit dem er zurück ins Geschehen einsteigen kann. Gerade in sehr langen Kampagnen kann so ein Moment natürlich sehr bitter sein. Doch diese Gefahr ist auch das, was die Spieler zum Erkunden, Forschen und Vorbereiten treibt.

Oft führt ein kritischer Fehlschlag während eines Kampfes sogar dazu, dass nicht nur ein Spieler, sondern die gesamte Gruppe stirbt. In diesem Fall bedeutet das effektiv Game Over. Das Spiel mus mit neuen Charakteren von vorne begonnen werden, oder die Geschichte endet schlichtweg an dieser Stelle.

Bekannte Pen-&-Paper-Rollenspiele

Original Pen & Paper D&D

Das mit Abstand bekannteste Pen-&-Paper-Spiel ist das bereits in 1974 erschienene Dungeons & Dragons. Die allermeisten klassischen und modernen Tabletop-RPGs stammen zumindest indirekt von D&D ab, oder verwenden zumindest einige Mechaniken des Originals.

Übrigens: Falls du Lust hast mit Dungeons and Dragons anzufangen, findest du hier eine Checkliste von allem, was du dafür benötigst.

Heute gibt es einige weitere sehr erfolgreiche Pen-&-Paper-RPGs, die weltweit häufig gespielt werden. Dazu gehören beispielsweise Pathfinder – eine direkte Abwandlung des DnD-Regelwerks – und Call of Cthulhu, welches die bereits angesprochenen prozentuellen Wahrscheinlichkeiten verwendet.

Schlussendlich spielen sich all diese Spiele trotzdem sehr ähnlich wie D&D. Es gibt aber auch abgespeckte oder deutlich vereinfachte Pen-&-Paper-Spiele, die für Anfänger besser geeignet sind. Eine Auswahl an spannenden DnD-Alternativen findet ihr ebenfalls bei uns!

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