Wie kommt man zu diesen Dungeons und Dragons?

Obwohl das wohl bekannteste Pen-&-Paper Rollenspiel Dungeons and Dragons bereits seit den 70ern gespielt wird, gewinnt es in den letzten Jahren zunehmend an Popularität. Ob das nun mit der Coronakrise 2020 zusammenhängt, oder doch damit, dass Nerds nicht mehr ganz so schief angeschaut werden, wie vor 10 Jahren?
Was auch immer der Fall sein mag: Die Einstiegshürde für neue Spieler ist in D&D ziemlich groß. Es existieren etliche Bücher mit 100ten Seiten von Regelwerken… wo soll man da nur beginnen? Tatsächlich ist der Einstieg nicht annährend so schwer, wie man auf Anhieb denken könnte!
Fantasie ist alles
Eines müsst Ihr direkt verstehen: Alle Regeln und jegliche Austattung sind zu 100% optional!
Das einzige was eine perfekte Runde DnD benötigt, sind einige engagierte Spieler und ein Hauch von Fantasie. Naja, und vielleicht ein Bisschen Freizeit, denn so schnell möchte kaum jemand wieder aufhören.

Genauso gibt es nur ein einziges Ziel im Dungeon: Spaß. Ihr spielt so, dass jeder Spieler eine gute Zeit hat. Wenn die ein oder andere Grundregel dabei dran glauben muss, dann ist das ein nötiges Opfer.
Hardcore Planung oder D&D-Impro?

Je nachdem, ob Ihr mit einer Gruppe von Hardcore-Gamern oder einigen unbehelligten Jungs aus dem Sportverein in die Welt von Dungeons and Dragons abtaucht, werdet Ihr unterschiedliche Herangehensweisen brauchen.
Wer Spiele prinzipiell etwas ernster nimmt, wird sich die Zeit nehmen im Vorfeld einen detaillierten Charakter zu erschaffen. Dazu kann sich über die Geschehnisse der Spielwelt informiert werden, bevor es auf Abenteuerreise geht.
Eine Casual-Gesellschaft geht das Ganze eher gemütlicher an: Es werden ein vorgefertigtes Abenteuer ausgesucht und durchdachte Charaktere zur Verfügung gestellt.
Übrigens: Wusstet Ihr, dass CRPGs genau diese Art von Spiel in digital sind? Hier sind die besten 10!
Das müsst ihr kaufen.
Egal, zu welchem Typ Spieler Ihr gehört: Euer Ausgangspunkt ist immer der selbe. Wie gesagt ist es möglich rein nach Fantasie zu spielen, doch gerade bei Anfängern hilft eine ordentliche Grundausstattung ungemein weiter!

Damit Ihr nichts vergesst, haben wir genau diese Ausstattung für Euch zusammengestellt. Direkt unter der Liste findet ihr Beschreibungen, wozu die einzelnen Gegenstände überhaupt gut sind. Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ihr etwas denn wirklich braucht, sollte Euch das auf die Sprünge helfen.
Achtung: Im Anschluss befinden sich zwei Listen. Die Erste für die Spieler, die Zweite für den Dungeon Master (DM), dessen Aufgabe es ist das Spiel zu leiten und die Geschichte zu erzählen. Startet ihr Dungeons and Dragons als Gruppe, solltet ihr fairerweise für die DM-Ausrüstung zusammenlegen!
Aktualisierung: Mittlerweile gibt es ein offizielles Geschenkset auf Amazon, das das wichtigste Material enthält!
Als DnD Spieler kauft/organisiert Ihr Folgendes:
- Spielerhandbuch
- Polyedrische Würfel
- Notizzettel & Stift o. Digitales Medium
- Charakterbogen
- Snacks (Und mehr!)
Als DnD Dungeon Master kauft/organisiert Ihr Folgendes:
- Spielleiterhandbuch
- Monsterhandbuch
- Einsteiger Abenteuer
- Mehr Würfel
- DM Screen
- Optionale Spielweise: Karten & Figuren
1.1 Spielerhandbuch
Im offiziellen Player’s Handbook findet ihr alle wichtigen (und optionalen) Regeln, die ihr für Euer DnD Abenteuer braucht.
Dazu gehören Spielregeln zu Charaktererstellung, Kämpfen und der allgemeinen Bewegung in der Welt. Dazu kommen Zauber & Fähigkeiten, Götter & Ebenen sowie Ausrüstung.
Da Ihr das über 300 Seiten lange Regelwerk leider nicht an einem Nachmittag auswendig lernen werdet, sollte das Buch am Spieleabend dringend mit auf dem Tisch liegen. Idealerweise sollte jeder Spieler eine Ausgabe besitzt, es ist aber nicht problematisch, wenn Ihr euch ein Werk teilen wollt.
Möchtet Ihr mit Dungeons and Dragons durchstarten, dann braucht Ihr dieses Handbuch: Es ist nicht optional. Achtet aber weiterhin drauf, dass die Regeln durchaus variabel sind. Ihr (bzw. der DM) könnt alle Richtlinien jederzeit so anpassen, wie ihr möchtet.
Sollte euch das Regelwerk zu massiv erscheinen, gibt es andere Pen-&-Paper-RPGs außer D&D, die weniger komplex sind. Versucht, eure Mitspieler nicht mit zu vielen Informationen zu überfordern.
Tipp: Genauere Infos zum Regelwerk und den Regelbüchern findet ihr im Guide unter diesem Link.
1.2 Polyedrische Würfel
Dungeons and Dragons versucht den Erfolgsfaktor in der realen Welt durch Zahlen darzustellen.
Schaffst du es den Felsen hoch zu klettern?
Würfelst du hoch: Ja.
Würfelst du niedrig: Nein und du fällst auf den Boden.
Ganz so simpel ist es im Spiel tatsächlich nicht, da mit Modifikatoren und Extras gerechnet werden muss. Außerdem existieren nicht nur so genannte Skill-Checks, sondern auch andere Würfe. Zum Beispiel wäre da der Angriffswurf, der bestimmt ob ihr euren Gegner trefft, direkt gefolgt vom Schadenswurf, mit dem euer Schaden berechnet wird.
Kurz gesagt: Ihr werdet eine Menge Würfel benötigen, die ihr glücklichweise in unterschiedlichsten Ausführungen im Set bekommen könnt.
Keine Sorge: Welchen Würfel ihr wann werfen müsst, wird euch in Anfängerabenteuern ganz genau vorgegeben. Habt ihr den Dreh erstmal raus, geht das Ganze aber fast von allein.
Alternative: Würfelt einfach mit einer App. Das macht nicht ganz so viel Spaß, reicht manchen Spielern aber vollkommen.
1.2.2 Kleine Extras
Eckige Würfel über den Tisch zu schleudern ist auf dauer nicht ganz so Spaßig, wie es sich anhört. Glücklicherweise gibt es einige nette kleine Extras, die die Situation deeskalieren können:
1.3 Notizzettel & Stift o. Digitales Medium
Eine D&D Kampagne kann eine Menge Informationen beinhalten, die man schnell mal vergisst. Ganz besonders, wenn die letzte Runde bereits einen Monat zurückliegt.

Bei einem kleinen Einsteigerspiel, das nach einem Abend abgeschlossen ist, ist das nicht ganz so schlimm. Trotzdem kann es nicht schaden, sich die ein oder andere Notiz zu machen. Wer weiß, möglicherweise helfen die Infos beim nächsten Rätsel?
Tut euch also selber einen Gefallen und bringt ein Blatt Papier oder einen kleinen Block mit!
Alternative: Viele Charakterbögen haben einen Extra-Part für Notizen. Diesen könnt Ihr natürlich ebenfalls verwenden. Bei einer längeren Kampagne wird das aber nicht ausreichen.
Wer keine Lust auf Papier hat, kann seine Notizen genau so gut auf einem Laptop oder dem Smartphone pflegen.
1.4 Charakterbogen

Der Charakterbogen beinhaltet alle Informationen zu einem einzelnen (deinem!) DnD-Charakter. Dazu gehören Stats, Aussehen und Personalität, Ausrüstung und Fähigkeiten. Dass das niemand im Kopf behalten kann, sollte jedem bewusst sein.
Character-Sheets werden von vielen Webseiten zur Verfügung gestellt und können zum Beispiel hier herunter geladen werden.
Bereits vor dem Spiel sollte für jeden Spieler ein Charakterbogen erstellt worden sein, damit ihr direkt loslegen könnt. Es kann nämlich gerade beim ersten Mal eine ganze Weile dauern, diesen Zettel auszufüllen. Viele unterschätzen den Aufwand, der in die Erstellung eines Dungeons and Dragons Charakters fließt.
Selbstverständlich kann der Bogen auch digital ausgefüllt und geupdated werden.
1.5 Snacks (Und mehr!)

Du bist Spieler oder sogar Gastgeber? D&D ist ein kooperatives Spiel: Auch im echten Leben!
Meist wird viele Stunden am Stück gespielt, da kann es nicht schaden eine Menge Snacks oder Getränke parat zu haben. Natürlich darf auch die passende Pizza nicht fehlen. Wenn jeder eine Kleinigkeit mitbringt, macht das Ganze gleich noch mehr Spaß.
Entlastet euren DM: Der Dungeon Master muss das Spiel vorbereiten und investiert dabei bereits eine Menge seiner Freizeit. Zeigt eure Anerkennung und entlastet ihn oder sie am Spieleabend ein Wenig.
2.1 Spielleiterhandbuch
Das Spielleiterhandbuch ersetzt nicht das Spielerhandbuch für den Dungeon Master.

Dieses Buch enthält zusätzliche Informationen, die ein guter DM beachten sollte. Dazu gehören beispielsweise die Berechnung von Reichweiten und Strecken.
Der allergrößte Teil des DM-Guides sind jedoch sehr detaillierte Tips für eine lebendige Welt. Wie fühlt sich ein Kampf spannender an? Wie veteile ich gerechte Gegenstände? Wie erschaffe ich eine realistische Spielwelt mit phsikalischen Regeln und Göttern?
Dringend nötig ist das Buch demnach nicht, ein DM der sich verbessern möchte sollte es aber durchaus zur Hand haben. Wir sehen es als Fortbildung für den Spielleiter… und davon profitieren schlussendlich alle!
Tipp: Mehr Auswahl und Inspiration für den DM gibt es in den offiziellen 5e Expansions!
2.2 Monsterhandbuch
Der dritte Teil der offiziellen Handbücher ist das Monsterhandbuch. Dieses ist allerdings etwas schneller erklärt, als die vorherigen Versionen.
Grundsätzlich handelt es sich um eine Enzyklopädie der Fantasy-Monster. Es beinhaltet etliche Gegner für alle Gebiete, Settings und Level. Diese werden detailliert beschrieben und bildlich dargestellt. Jedes Monster hat außerdem eigene Stats und Skills, sowie ein typisches Kampfverhalten.
Benutzt ihr lediglich vorgefertigte Abenteuer benötigt ihr das Buch nicht, da diese meistens die nötigen Monster enthalten. Wollt ihr ein eigenes Abenteuer kreieren, ist etwas Inspiration aber nötig!
Übrigens: Mehr Monster, Gegenstände und Klassen findet ihr in den offiziellen Erweiterungen.
2.3 Einsteiger Abenteuer
Um mit Dungeons and Dragons anzufangen braucht man erstmal eines: Ein Abenteuer, auf das unsere Helden aufbrechen können.
Ein von der Community anerkanntes großartiges Einsteigerabenteuer ist Die Mine von Phandelver. Kaum ein anderes Abenteuer erklärt Einsteigern so genau, was sie zu tun haben, lässt aber trotzdem so viel Freiraum für Kreativität.
Dieses Abenteuer ist auch im offiziellen Einsteigerset auf Amazon enthalten. Dazu kommen in diesem Fall sogar noch ein paar Würfel und 4 vorgefertigte Charaktere. Wir sind überzeugt, dass es für den Anfang keine bessere Alternative gibt!
Alternativen: Wer sich mit der Geschichte von Phandelver nicht anfreunden kann, der hat mehr als genug weitere offizielle Auswahl. Hier findet ihr unsere Liste der besten offiziellen Kampagnen für Anfänger! Sollte das Einsteigerset mal wieder ausverkauft sein, bietet sich alternativ auch das D&D Basisset an.
2.4 Mehr Würfel

Brauchen wir dazu noch mehr sagen? Mehr Würfel!
Ein Dungeon Master würfelt oft für viele verschiedene Gegner oder NPCs. Das geht deutlich flüssiger von der Hand, wenn Ihr mehrere Würfel parat habt. Grundsätzlich kann es nicht schaden wenigstens 2-3 d20 am DM-Platz zu haben.
Wer kann bei der Auswahl an Würfeln denn auch widerstehen?
2.5 DM Screen
Der Dungeon Master Screen ist nichts anderes als ein Schutzschild, der die Notizen und Vorbereitungen des DM vor den neugierigen Blicken der Spieler schützt. Oft verstecken sich die Spielleiter regelrecht hinter dieser Wand.
Im Normalfall werden die Innenseiten des DM Screens mit tonnenweise Informationen beschrieben oder behangen, die der Leiter braucht um das Spiel zu führen.
Nötig ist das nicht, es kann sogar schlichtweg ein Laptop verwendet werden, der als winziger ‚Screen‚ dient. Trotzdem ist dieses Gadget ungemein nützlich, wenn man mit mehreren Spielern an einem Tisch sitzt.
Einige DM Screens sind bereits im Vorhinein mit den wichtigsten Informationen bedruckt. Ihr müsst ihn also zumindest nicht selber zusammenbasteln.
2.6 Optionale Spielweise: Karten & Figuren

Obwohl es laut den offiziellen Spielregeln nur eine optionale Version des Spiels ist, spielen die meisten Dungeons and Dragons Spieler mit Karten und Spielfiguren. Das ist zwar mehr Aufwand, doch viele Menschen können sich mit einer visuellen Koponente viel leichter in die Fantasiewelt hineinversetzen.
Karten können in Tools wie Roll20 digital verwendet werden, oder schlichtweg auf dem Tisch liegen. Dafür werden Karten heruntergeladen oder gezeichnet und ausgedruckt, oder aber es werden Spielfelder spontan gezeichnet.
Zum selber Zeichnen eignen sich wunderbar wiederverwendbare Spielmatten, die flexibel verwendet werden können.
Achtung: DnD wird auf quadratischen oder hexagonalen Feldern gespielt. Meistens sind kleinere Bereiche in Quadrate aufgeteilt, Land- oder Regionenkarten allerdings in hexagonale Felder!
Spielfiguren dagegen sind fast schon ein Hobby für sich, das schnell extrem zeit- und kostenaufwändig werden kann. Dabei werden Spielfiguren gekauft und diese dann meist selbst nach Belieben bemalt. Gerade bei Spielercharakteren ist das aber nicht einfach!