Was ist ein Roguelike – Bedeutung und Fakten

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Bedeutung: Was bedeutet Roguelike?

Disclaimer: Wir haben in diesem Artikel bewusst das Roguelike Genre nicht von den Roguelite Ablegern unterschieden, sondern beide Variationen zusammengefasst! Darauf gehen wir im letzten Abschnitt nochmals ein.

Hier haben wir wieder einmal ein spannendes Genre gefunden: So gut wie jeder hat es schon gespielt, weiß wie es sich anfühlt, hat aber die Bezeichnung noch nie gehört. Da fragt man sich: Was ist ein Roguelike… und was bedeutet das?

Roguelike (dt.: ‚Wie Rogue‚) bezeichnet eine Untergruppe von Video-Rollenspielen, die in ihrer Spielweise nach dem Prinzip des Klassikers Rogue aufgebaut sind. Die Kernmechaniken des Genres sind prozedurales Leveldesign und Permadeath.

Mit dieser Definition hätten wir schon mal die erste Frage geklärt: Ja! Roguelike (bzw. Rogue-like) ist ein RPG Subgenre.

Steam Binding of Isaac Playtime fast 5000 Stunden
Gelegenheitsspiel? User shadegrown_82 würde nach
fast 5000 Stunden widersprechen!

Wie jedes RPG Subgenre, das wir in uns in der Was ist das? Reihe genauer ansehen, ist der Name Roguelike ziemlich nichtssagend. Wirklich schade, dass es bei jeder Rollenspiel Kategorie jemanden braucht, der erklärt um was es eigentlich geht. Aber dafür sind wir von QRPG ja da!

Oft werden Spiele in dieser Kategorie als – ganz im Gegensatz zum JRPG oder klassischen ARPG – kurzweilige Gelegenheitsspiele abgetan, obwohl gerade hier viele Fans etliche 100te Stunden pro Spiel investieren.

Übrigens: Bei den allermeisten Roguelikes handelt es sich gleichzeitig auch um Dungeon Crawler!

Herkunft

Das originale Rogue – Rogue: Exploring the Dungeons of Doom – erschien bereits 1980 und ließ sich auf Plattformen wie DOS und Atari anwerfen.

Ursprung des Roguelike - Rogue: Exploring the Dungeons of Doom Gameplay
Gameplay des Klassikers Rogue: Exploring the Dungeons of Doom

Um mit Rogue seinen Spaß zu haben benötigte man damals vor allem eines: Eine Menge Fantasie.

Rogue Menü Optionen
Welches Item möchtet Ihr verwenden?

Die Grafik ist lediglich eine Ansammlung von Umrissen, die Stats werden am unteren Rand des Bildschirms veranschaulicht. Statt ein abgebildetes Inventar wurden nur textbasierte Optionen implementiert. Jede Aktion im Spiel wird dann durch die Auswahl einer passenden Option getätigt.

Das Ziel ist es, nach und nach sicher durch die Ebenen des riesigen Dungeons zu gelangen. Doch dabei ging es nur von einem Level ins nächste, aber nie zurück. Umso weiter der Spieler fortschreitet, desto härter werden die Herausforderungen und Gegner, die ihm entgegen geworfen werden. Ein Fehltritt und das Spiel ist vorbei: Charakter, Ausrüstung und Fortschritt sind verloren.

Nun, aus genau diesen Merkmalen entstand das Roguelike Genre. Da das alles ein Wenig zu schnell ging, führen wir im nächsten Kapitel alle wichtigen Merkmale des RPG Subgrenes auf. Keine Sorge, wir erklären euch was es mit den jeweiligen Mechaniken auf sich hat!

Was ist ein Roguelike?

1. Layout & Prozeduraler Aufbau

Generell erstreckt sich jedes Rouelike über verschiedene Ebenen. Nach dem Abschluss einer Ebene gelangt der Spieler in ein neues Gebiet, in dem sich neue Gegner und Herausforderungen befinden. Bei einem erneuten Durchlauf müssen allerdings auch die vorherigen Abschnitte abeschlossen werden. Das endgültige Ziel ist es, das gesamte Spiel in einer einzigen Session zu beenden, Checkpoints gib es dabei nur selten.

Sehr ähnliche Gameplay, welches nicht jedes Mal von vorn begonnen werden muss, findet sich übrigens im Metroidvania Genre.

Das prozedural generierte Leveldesign ist zwar ein entscheidendes Merkmal des Roguelikes, zeigt sich aber in sehr verschiedenen Ausprägungen. Während zum Teil die gesamte Spielwelt neu generiert wird, sind es in anderen Titeln nur die Feinde, die zufällig platziert werden. In seltenen Fällen entfällt die Randomisierung sogar vollständig und der Spieler muss lediglich den exakten Spielverlauf wiederholen, ohne dabei die selben Fehler zu begehen.

Anhang: Obwohl es im Normalfall keine Checkpoints gibt, existieren in manchen Releases Möglichkeiten Shortcuts zu erstellen. Diese Abkürzung bleibt dann permanent geöffnet und bietet die Chance, gewisse Abschnitte des Spiels zu überspringen.

Auch bei den Bossgegnern gibt es Variationen, in denen diese nach einem Sieg nicht nochmals besiegt werden müssen. Das ist aber definitiv die Ausnahme!

2. Fokus

Der Fokus eines Roguelikes liegt ganz klar auf dem Gameplay. In vielen anderen Subgenres der Rollenspiele geht es darum eine Geschichte zu erzählen, durch die wir uns mittels Dialogen und Kämpfen bewegen können. Auch wenn es absolut kein Grundsatz des Genres ist, sind die meisten Roguelikes in der Action Kategorie zu finden.

Roguelike: Darkest Dungeon Gameplay
Düstere Atmosphäre in Darkest Dungeon

Roguelikes hingegen haben nur selten eine ausgereifte Story. Stattdessen wird eine grobe Geschichte über das Umfeld und die Gegner erzählt, von der wir immer weitere Kapitel aufdecken, indem wir neuer Bereiche des Spiels erreichen. Einige Titel bauen allerdings trotzdem durch Visuals und Sound eine greifbare Atmosphäre auf.

Da der Fokus wie besprochen nicht auf die Story gelegt wird, bieten sich in Sachen Atmosphäre besonders ausgefallene Lösungen, ohne das Gesamtbild zu zerstören. Dabei arbeiten die Entwickler teils mit sehr düsteren Settings oder bringen das genaue Gegenteil mit ins Spiel: Comedy.

Hier gibt es keine festen Regeln oder Grenzen: Verrückte Waffen, wahnwitzige Gegner und innovative Mechaniken finden sich fast in jedem neuen Roguelike Relase. Kombiniert mit den stets neuen prozedural generierten Ebenen bringt jedes Spiel und jeder Durchlauf frischen Wind in das Gameplay, obwohl immer wieder der gleiche Ablauf durchspielt wird.

Rogue Legacy Gameplay
Kalkuliertes Chaos in Rogue Legacy

3. Der Tod

Der Tod im Roguelike ähnelt dem Tod der realen Welt: Tot bleibt tot. Permadeath zwing den Spieler, nach jedem Fehlschlag bei Null von vorne zu beginnen. Teils geht das sogar so weit, dass der nächste Durchlauf mit einem völlig neuen Charakter angegangen werden muss, der unter Umständen ganz unterschiedliche Stats, Fähigkeiten, Schwächen und Stärken besitzt. Abwechslung ist in diesem Fall schon mal garantiert.

Rogue Legacy Charakter Auswahl
Game Over? Dann gibt’s von Rogue Legacy einen
ganz neuen Charakter serviert.

Neben dem Spielercharakter verlieren wir außerdem häufig unser gesamtes Inventar. Dazu gehören erworbene Fähigkeiten, Equipment und natürlich Geld in Form der verwendeten Währung.

Der Tod ist in einem Roguelike fester Bestandteil des Gameplays, der von einem neuen Spieler nicht umgangen werden kann. Es ist ein esenzielles Features des Genres, das Spiel immer und immer wieder von Neuem zu starten. Das Roguelike wird dadurch zur beliebten Kategorie für Speedruns, in denen versucht wird das Spiel möglichst schnell und ohne einen einzigen Tod zu beenden.

4. Fortschritt

Diesen Abschnitt haben wir an sich in den vorherigen Abschnitten bereits ausführlich erklärt.

Obwohl wir nach jedem Tod bei Null anfangen, erhalten wir im ein oder anderen Titel aber immerhin einen Bonus. Meistens erhalten wir einen derartigen Vorteil nach dem Besiegen eines Bossgegners. Der Bonus kann allerdings in ganz verschiedenen Formen existieren. Einige Beispiele wären der angesprochene Shortcut, eine Schlüsselfähigkeit oder ein von Grund auf stärkerer Charakter

Verlassen sollten wir uns darauf jedoch nicht, denn das originale Rogue hat keine Belohnungen dieser Art geboten! Auch in der Community gelten diese Mechaniken eher als Schummlerei und verfrachten ein Spiel ganz schnell in die Roguelite Sparte.

5. Optik

Das klassische Roguelike betrachten wir Top-down oder von der Seite als 2D Perspektive. Dieses Bild entstand – aufgrund des Alters des Genres – allerdings eher durch technische Limitierungen, als durch eine spezifische Vision.

Roguelike Faster than Light Gameplay
Ein absoluter Neuzeit-Klassiker – FTL: Faster than Light

Heutzutage existieren Roguelikes in jeder erdenklichen Form: 2D, 3D, isometrisch oder First-person… alle sind mit dabei.

Ein passendes Beispiel für einen sehr erfolgreichen Ableger in einer eher außergewöhnlichen Third-person Perspektive finden wir in Risk of Rain 2. Nach dem bereits erfolgreichen ersten Teil der Risk of Rain Serie wagten die Entwickler den Sprung ins kalte Wasser und ersetzten die klassische 2D Perspektive – Mit überragendem Erfolg!

Variationen des Roguelike

Im Vergleich zu anderen RPG Genres hat das Roguelike eine verhältnismäßig niedrige Einstiegsschwelle. Vor allem Indie Studios werden geradezu angezogen und setzen ihre eigenen kreativen Ideen um. Stand Heute wurde so ziemlich jede Art von Gameplay bereits in Form eines Roguelikes auf den Markt gebracht.

Cadence of Hyrule Gameplay
Bewegung nur im Takt! – Cadence of Hyrule: Crypt of the NecroDancer

Der Fantasie sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt! Dazu kommen legendäre Erscheinungen mit ausgefallenen Settings wie The Binding of Isaac und Darkest Dungeon.

Schlussendlich handelt es sich aber trotzdem bei fast jedem Titel um einen klassischen Dungeon Crawler. Kurz gesagt bedeutet das: Magst du eines magst du alle!

Roguelite (bzw. Rogue-lite)

Roguelike Slay the Spire Gameplay
Slay the Spire – Card-based Gameplay

Gegen Ende sollten wir noch das sehr ähnliche Roguelite Genre erläutern. Hierbei handelt es sich um Games, die einige – aber nicht alle – Aspekte des originalen Rogues verwenden. Diese sind meist deutlich weniger komplex aufgebaut und verhältnismäßig günstig. Oft handelt es sich bei Roguelites vor allem um Mobile Games für Android oder IOS.

Eine klare Grenze zwischen Roguelike & Rogulite gibt es in der Praxis nicht wirklich. Es bleibt dem Publisher überlassen, in welche Sparte er sein Game gerne einordnen möchte. Obwohl es schlussendlich keine Definition gibt, führt diese Problematik nicht gerade selten zu Diskussionen…

Tatsächlich würden viele Spieler dafür argumentieren, dass all die in diesem Artikel angesprochenen Ausnahmen die jeweiligen Spiele als Roguelike disqualifizieren und diese als Roguelite gewertet werden müssen. Prozedurales Mapping und permanenter Tod ohne Stützräder sind für das originale Genre ein Muss!

Übrigens: Willst du noch mehr über die verschiedenen Genres und Terminologien lesen? Wir haben eine ultimative Zusammenfassung erstellt!

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