Epic Games – Ihre Videospiele

Es geht um Epic Games – und damit meinen wir nicht nur irgendwelche epischen Spiele, sondern Videospiele vom Entwicklerstudio Epic Games. Das Studio ist unter anderem verantwortlich für die Unreal Engine: Die erfolgreichste Plattform für Spiele-Entwickler, die es je gegeben hat.
Epic Games hat in den letzten Jahren unter CEO Tim Sweeny leider nicht nur positive Schlagzeilen produziert. Dabei ging es hauptsächlich um die kontroversen Taktiken, mit denen Studios dazu gebracht werden sollten, ihre Spiele exklusiv im neu eröffneten Epic Store zu verkaufen. In gewisser Weise waren sie damit sogar erfolgreich und bilden mittlerweile die einzig ernstzunehmende Konkurrenz zum Giganten Steam.
Übrigens eigenen sich die meisten Epic Games Releases auch super als erstes Videospiel!
Jeder hat mal klein angefangen

Die Wurzeln von Epic Games liegen allerdings nicht in Engines und Shops! Stattdessen entwickeln sie bereits seit 1991 als Potomac Computer Systems selber Spiele. Aufgrund der vielen Rebrandings des Studios ist das aber kaum einem Spieler bekannt.
Bis zum Jahre 2010 waren Epic Games noch nicht einmal die Publisher ihrer eigenen Videospiele. Diese Aufgabe übernahmen bis dahin damalige Giganten wie Atari, MGS und EA. Mittlerweile sind sie längst selbst zum Publisher ihrer Spiele geworden und übernehmen diese Verantwortung auch für ganz andere Titel.
Doch worauf ist der Erfolg des Studios neben der Unreal Engine nun begründet? Die 4 erfolgreichsten und besten Videospiele die Epic Games bis heute selber entwickelt hat, stellen wir euch heute vor!
Top 4 – Unreal Tournament

Mit Unreal Tournament hat Epic 1999 die erste Viedospiel-Legende des Studios erschaffen. Doch dabei blieb es nicht, denn in nur kurzer Zeit schrieb das Spiel bereits First-Person Shooter Geschichte. Obwohl Unreal Tournament in Sachen Verkaufszahlen anfangs nicht ganz mit Konkurrent Quake III Arena mithalten konnte, gehörte es trotzdem schon nach wenigen Jahren zum Inventar jeder LAN-Party.
Durch den kommerziellen Erfolg und die stellaren Bewertungen, dauerte es bis zum 2. Titel natürlich nicht lange. Bereits 2003 erschien die nach dem Jahr benannte Fortsetzung Unreal Tournament 2003. Kurz darauf wurde sogar schon Unreal Tournament 2004 auf den Markt gebracht. Der momentan letzte Teil der Serie erschien 2007 als Unreal Tournament 3.
Ein Reboot des ersten Spiels war zwar geplant, in 2018 wurde die Entwicklung jedoch gestoppt. Gut möglich, dass Unreal Tournament 3 auch in Zukunft das letzte Release der Serie bleibt.
Was macht Unreal Tournament besonders?
UT prägte den Markt der modernen Multiplayer Egoshooter wie kaum ein weiteres Spiel. Der Grundstein wurde im Vorhinein zwar bereits von Quake gelegt, doch Unreal Tournament konnte das Prinzip entscheidend verbessern.

Das Spiel enthielt unter anderem den Modus Last Man Standing, welcher darauf ausgelegt war, möglichst lang am leben zu bleiben. Erinnert das an einen momentanen Trend? Oh ja, denn mit diesem Modus wurde die Grundlage für das Battle Royale Genre geschaffen. Ein Genre, in dem Epic Games auch heute noch seit Jahren den Markt anführt.

Gameplaytechnisch ist Unreal Tournament sehr schnell angesetzt, Taktik steht hier noch gar nicht im Vordergrund. Das macht es zum idealen Einsteiger- und Party Game.
Außerdem bietet UT durch einfallsreiche Waffen eine Menge Abwechslung: Raketenwerfen, Giftschleuder oder doch lieber Sägeblätter verschießen? Die Auswahl ist groß – auch wenn man von einigen Waffen wirklich die Finger lassen sollte!
Aus diesen Gründen darf dieser Klassiker – trotz der immense Auswahl heutzutage – auf keiner LAN-Party fehlen. Unreal Tournament hat den Test der Zeit bestanden und mit Leichtigkeit den Platz als eines der besten Epic Games Videospiele verdient.
Top 3 – Robo Recall

Zu Robo Recall gibt es weniger zu berichten, denn im Gegensatz zu Unreal Tournament kam es aus dem Nichts. Trotzdem haben die beiden Spiele in ihrer spaßigen Spielweise eine entscheidende Gemeinsamkeit. Auch hier werden wir nicht durch verrückte Stories und neuartige Techniken überzeugt, sondern ausschließlich durch packend spannendes Gameplay.
Robo Recall ist ein Singleplayer VR Game aus dem Jahr 2017 und war damit schon vor der großen VR Welle an der Startlinie. Trotzdem hat es sich zügig etabliert und gilt selbst in 2020 weiterhin als Top Seller im VR Markt.
Das von Epic gewählte Motto „Shoot Everything“ passt wie die die Faust aufs Auge. Mit extrem intuitiver Steuerung und wildem Gameplay setzt Robo Recall Maßstäbe im VR Genre. 3 Jahre nach Release gibt es mittlerweile einiges an Konkurrenz, messen müssen sich aber weiterhin alle Titel mit dem Original.
Shoot Everything!

Gameplaytechnisch ist dieser Titel nicht gerade kreativ. Die Action besteht aus Greifen und Schießen… das war es auch schon. Interaktion mit Gegenständen außerhalb von Gegnern und Waffen gibt es kaum. Auch das Movement ist ein Nonfaktor und Deckung suchen ist kein essentieller Part des Spiels.
Das tolles an Robo Recall ist: Mehr braucht es nicht um Spaß zu machen!
Während wir uns durch die Horden von feindlich gesinnten Robotern ballern oder sie mit bloßen Händen zerreißen kommt uns nie ein gelangweilter Gedanke in den Sinn. Kombiniert mit – gerade in VR – spannenden Mechaniken wie dem Auffangen einer Kugel, sind wir am Ende der Session eher zu erschöpft um weiter zu spielen, als dass wir keine Lust mehr hätten.
Was ist das Ziel?

Nur eins: Punkte verdienen. Punkte erhalten wir selbstverständlich durch das umballern der diversen Gegner. Der wirklich spannende Teil davon sind die sogenannten Multiplikatoren. Diese erhöhen unsere Punktzahl entsprechend für bestimmte Erfolge.
Nahkampf? Extrapunkte. Headshots? Extrapunkte! Wir greifen uns einen Gegner und erschießen mit ihm den nächsten Roboter? Natürlich Extrapunkte! Das Spiel belohnt eigene Kreativität und verhindert so, dass wir uns das Erlebnis selbst mit sicheren Taktiken verderben.
Wieder einmal setzt ein Epic Games Videospiel-Maßstäbe und schon wieder ist es ein Shooter: Doch diesmal in der virtuellen Welt. Was haben sie noch zu bieten?
Top 2 – Gears of War

Noch mehr Geballer? Absolut! Aber im Gegensatz zu den letzten beiden Titeln handelt es sich diesmal nicht um einen First-Person Shooter. Mit Gears of War schlug Epic Games 2006 eine neue Richtung ein: Der Sprung in die Third-Person Perspektive.
Die am besten bewerteten Titel der Serie sind auch die ersten Releases: Liebevoll genannt GoW 1, 2 & 3. Gehalten hat sich die Serie trotzdem, denn jedes neue Release wurde zum absoluten Verkaufsschlager. Mit Gears 5 ist das neueste Release gerade mal ein halbes Jahr alt. Beeindruckend für eine Spielreihe, deren Geschichte schon vor 14 Jahren begann!
Fans des Epos haben weitere Medien geschaffen, die dem Gedankengut von GoW – nicht zu verwechseln mit God of War – entsprungen sind. Dazu gehört ein Brettspiel, Bücher und Comics, sowie ein Film der es nach etlichen Ankündigungen bis heute nicht auf die Leinwand geschafft hat.
Das ist… hübsch?
Ein Key-Feature von Gears of War war seit Beginn die grandiose Optik des Spiels. Zur Zeit der jeweiligen Erscheinung war GoW grafisch regelmäßig ein Meisterwerk. Alleine die detailreichen Umgebungen zogen viele Fans in ihren Bann.
Dazu kommt die vollkommen überzeichnete Gewaltdarstellung, die gerade damals noch eher ein Tabu war, als heutzutage. Nötig war das nicht, aber es sah verdammt noch mal toll aus… nur die Eltern durften es nicht zu Gesicht bekommen!

Erstmalig bekommen wir von Epic auch noch eine ausgefleischte Story aufgetischt. Obwohl die Geschichte detailliert beschrieben wird und durchaus etwas her macht, hat sie mit dem Erfolg der Serie doch höchstwahrscheinlich sehr wenig zu tun und dient eher dazu, die massive Gewalt des Spiels zu rechtfertigen. Emotionale Szenen sind hier trotzdem keine Seltenheit!
Baller los!

Das Gameplay ist wieder einmal zügig aber unkompliziert. In unserer Massiven Rüstung rennen wir von Deckung zu Deckung und entledigen uns mit diversen Waffen unserer Gegner. Was sich uns dabei in den Weg stellt tut nichts zur Sache: Wir erschießen es!
Schon wieder ist das Gameplay sehr eindimensional und macht trotzdem fast schon zu viel Spaß! Damit ist die Situation dem Sachverhalt aus Unreal Tournament und Robo Recall extrem ähnlich: Spaß und Action in der Vordergrund, alles andere kommt danach.
Mit dieser Taktik füllt Epic Games immer wieder eine Marktlücke von Videospielen, die erstaunlich schwer zu schließen ist. Spieler ohne große Komplexität und Tiefe zu fesseln ist trotz der einfachen Umsetzung eine Königsdisziplin.
Epic Games Videspiele: Platz 1 – Fortnite Battle Royale

Wer je zuvor von Epic Games gehört hat, hat diese Platzierung bereits vorausgesehen: Selbstverständlich steht Fortnite auf der Liste. Dabei hat dieser Titel nichts mehr mit der Vision zu tun, die das Studio anfangs vor Augen hatte.
Die ursprüngliche Iteration von Fortnite war ein Survival Game, das schon fast das Endstadium der Entwicklung erreicht hatte. Doch kurz vor der Fertigstellung stieg das Spiel PlayerUnknown’s Battlegrounds – PUBG – in einer noch nie dagewesenen Geschwindigkeit an die Spitze der Spielecharts.
Natürlich ging das auch an den Verantwortlichen von Epic Games nicht vorbei… und ganz zufällig hatten diese bereits mit Unreal Tournament (Last Man Standing) und Gears of War (3rd-Person Shooter) genau die Expertise im Unternehmen, die für ein Spiel dieser Art gebraucht wird. Also wurde Fortnite in letzter Sekunde prompt zum Battle Royle!

Fortnite Battle Royale bekam schon nach wenigen Monaten Entwicklung sein Release und übertraf durch das Free-to-Play Modell sogar sein Vorbild PUBG. Auf die darauf folgenden Streitigkeiten gehen wir in diesem Artikel aber nicht ein.
In 2020 ist Fortnite – vor allem unter den jüngeren Spielern – eines der erfolgreichsten Videospiele die je existierten und scheint in naher Zukunft auch nicht verschwinden zu wollen.
PEW!

Das Ziel von Fortnite – oder besser des Battle Royle Genres an sich – besteht darin, ohne Vorbereitung der letzte Überlebende einer großen Schlacht zu sein. Ja: Das bedeutet viele Spieler, aber nur ein einziger Gewinner!
Jeder Spieler startet jede Runde mit einem komplett leeren Inventar. Dann muss erst einmal die Map nach Ressourcen und Waffen durchforstet werden. Wer nichts findet, der hat schlicht und einfach Pech gehabt und geht bei der ersten Begegnung mit einem anderen Spieler drauf.
Das Alleinstellungsmerkmal von Fortnite liegt darin, dass Strukturen wie Wände oder Plattformen ohne Verzögerung mitten im Spielgeschehen aufgebaut werden können. Realistisch ist das nicht, aber es fügt eine weitere Dimension zum Gameplay hinzu, die Abwechslung mit sich bringt.
Moment, das kenne ich doch!

Wem das alles verdächtig bekannt vorkommt, der hat wahrscheinlich bereits eines der originalen Survival MMO à la DayZ Mod gespielt – ein Genre das Anfangs der 2010er ebenfalls mit nie gesehenem Tempo durch die Decke ging.
Hier lag das Ziel ebenfalls im Überleben und dem Sammeln von Ressourcen und Waffen. Doch war es für viele Spieler zu frustrierend ihr über Tage gesammeltes Inventar durch einen einzigen Fehltritt zu verlieren. Battle Royale ist also schlichtweg die logische Folgerung aus dem Survival Genre, das eine breitere Masse von Spielern ansprechen soll.
Im Endeffekt sah Epic Games eine Chance und hat vorhandene Videospiele perfektioniert. Spaßiges Action Gameplay für jedermann, ohne Tiefe & Komplexität: Das Genre hat geradezu auf Epic gewartet!