Bedeutung: Was ist Bullet Hell
Von Bedeutung kann man bei dem Term Bullet Hell nicht wirklich reden. Bullet Hell lässt sich nur ziemlich schwer übersetzen: Wir Deutschen würden es wohl als Kreuzfeuer bezeichnen. Nun, was bedeutet Bullet Hell?
Bullet Hell oder Danmaku beschreibt eine Gruppe von Videospielen des Genres Shoot’em up, in denen der Spieler einen einzelnen bewaffneten Charakter oder ein Fortbewegungsmittel (bspw. Panzer, Fluzeug, Auto…) steuert, während er von einer Vielzahl von Gegnern unter Beschuss genommen wird.

Diese Spiele sehen sich auf den ersten Blick sehr ähnlich. So sehr, dass der Gelegenheitsspieler häufig einen Titel optisch kaum von einem anderen unterscheiden kann. In Wahrheit unterscheiden sich die Releases allerdings gewaltig, wenn auch meist nur in spielerischen Feinheiten.
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Auf Anhieb geht es in den Bullet Hell Spielen hauptsächlich darum, schlichtweg nicht von den Gegnern getroffen zu werden. Die meisten dieser Games sind extrem anspruchsvoll, weshalb alleine dieses Ziel schwer zu erreichen ist. Je nach Spielweise, haben die Beteiligten aber noch eine weitere Mission.
Im Hintergrund befindet sich meist ein komplexes Scoring-System, dass Punkte dafür vergibt, wie effizient Ihr euer Ziel erreicht. Ob man nun aber wirklich um den High Score spielen möchte, bleibt jedem selbst überlassen.
Der Unterschied zum klassischen Shoot’em up à la Space Invaders zeigt sich vor allem in der Menge an gegnerischen Projektilen.
Danmaku – Geschichte des Bullet Hell Genres

Die Geschichte des Genres beginnt 1990 in Japan mit dem Titel DonPachi. Auf den ersten Blick ein gewöhnliches Shoot’em up, das einfach nur ein Wenig übertreiben wollte: Gegen Ende ist nahezu der gesamte Bildschirm mit feindlichen Angriffen gefüllt. Die Geburt des Bullet Hell!
Nunja, streng genommen nicht, denn natürlich haben die Japaner erst einmal ihren eigenen Begriff für das Genre gewählt: Danmaku. Zu deutsch heißt dieses Wort so viel wie Sperrfeuer. Im Englischen wurde dieser Term schlussendlich als Bullet Hell eingebürgert.
Bis heute entsteht der absolute Großteil aller Bullet Hell Spiele in Japan. Sicherlich liegt das zum Teil auch daran, dass in Japan bis heute viele Menschen in der Arcade Halle zocken, da sie durch Zeit- und Platzmangel zu Hause kein Equipment besitzen.
Die zwei Begriffe sind austauschbar und werden beide regelmäßig in der Diskussion verwendet. Sucht euch also einfach aus, welche Bezeichnung euch besser gefällt!
Danmaku Stories

Wie auch die etwas breiter aufgestellten Shoot’em ups spezialisieren sich Bullet Hell Games meist auf eine einzige Sache: Actiongeladenes, schnelles Gameplay.
Viele der ursprünglichen Releases wurden als Arcade-Games konzipiert und umgesetzt. Wir sollen möglichst oft verlieren und möglichst viel Geld ausgeben… fair enough! Die Story kommt bei dieser Art von Spielen natürlich generell etwas kurz.
Trotzdem gibt es einige Titel, die durch ordentliche Story-Ansätze mit beeindruckenden Visuals und Soundtracks für eine einzigartige Atmosphäre sorgen. Einer dieser legendären Kandidaten ist das Touhou Project.
Was ist ein Bullet Hell Game?
Disclaimer: Die folgenden Aspekte beschreiben zwar das Bullet Hell Genre, treffen aber zum Teil auch auf das übergeordnete Genre der Shoot’em ups zu!
Perspektive im Danmaku
Ein klassisches Bullet Hell Videospiel wird aus der Top-Down Perspektive in 2D gespielt. Das macht auch am meisten Sinn, denn in dieser Ansicht bekommt der Spieler eine optimale Übersicht über das Geschehen.

Veränderte Perspektiven können dazu führen, dass durch unterschiedliche Winkel und Entfernung optische Fehleindrücke entstehen… und das ist das letzte, was wir in einem sowieso sehr harten Genre gebrauchen können.
Gerade die isometrische Perspektive kann aus genau diesem Grund so gut wie ausgeschlossen werden. Möglich ist allerdings die vollständige 3D Umsetzung in der First- oder Third-person Perspektive. Das bedarf etwas Eingewöhnungszeit, kann aber durchaus funktionieren. Bisher gibt es allerdings nur sehr wenige Spiele, die dieses Prinzip tatsächlich umgesetzt haben.
Ein sehr interessanter Ableger ist das Action RPG Nier: Automata. Es beinhaltet an einigen Stellen sowohl klassische Bullet Hell Passagen, als auch beeindruckende 3D Danmaku Mechaniken. Fans des Genres sollten auf jeden Fall mal vorbei schauen!
Feindliche Übermacht: Die Bullet Hell

Wie auch im klassischen Shoot’em up steht der Spieler einer absoluten Übermacht von Gegnern gegenüber. Der Unterschied besteht darin, dass nun jeder Feind auch noch etliche von Projektilen abschießt. Dadurch steigt die Gefahrendichte exponentiell an, wodurch es schnell ziemlich unüberischtlich werden kann.
In vielen Danmakus wird die Hitbox des Spielers sehr großzügig ausgelegt, sodass wir überhaupt eine Chance haben. Das bedeutet, dass die Lücke zwischen zwei Projektilen kleiner sein darf, als das tatsächliche Modell unseres Charakters. Die tatsächliche Hitbox – der Bereich, in dem wir getroffen werden können – befindet sich häufig genau in der Mitte des Modells.
Wer jetzt denkt, das macht die Sache einfacher: Wohl kaum. Die Herausforderung ist doch erst der spannende Part! Der Spieler, der ein Danmaku beim ersten Versuch beendet, muss wohl erst noch genetisch entwickelt werden.
Waffen und Upgrades
Ein entscheidender Teil des Bullet Hells ist das Upgraden des spielbaren Charakters. Wir starten mit einer simplen – gerade aus schießenden – Waffe, ohne tiefere Komplexität. Doch dabei bleibt es nicht!
Im Verlauf des Gameplays können wir neue Waffen einsammeln, die meist von besiegten Gegnern fallen gelassen werden. Dabei kann es je nach Titel ganz schön kreativ werden: Zielsuchende Raketen, vollautomatische Waffen die aus mehreren Läufen feuern oder sogar Laserkanonen gehören zum Standard-Inventar.
Achtung: Passt auf, dass Ihr eure tolle neue Waffe nicht wieder mit einer schlechteren ersetzt, indem Ihr diese ausversehen aufsammelt!
High Scores
Das Danmaku hat zwei Endziele: Das Spiel beenden & dabei möglichst viele Punkte sammeln.

Punkte sammeln wir – wie auch sonst – durch das Bezwingen der Gegner. Um eine möglichst hohe Gesamtpunktzahl zu erreichen, gibt es aber einige Wege.
Zuerst einmal sollte versucht werden, alle Feinde zu erwischen, die das Schlachtfeld betreten. Manche von Ihnen schießen nur ein paar Mal auf euch und verlassen danach den Bildschirm permanent: Verlorene Punkte!
Einige Bullet Hells vergeben sogar extra Punkte für Combos. Um so mehr Gegner Ihr ohne große Zwischenpausen besiegt, desto mehr Punkte spuckt der nächste Kill aus.
Aber ein Faktor ist auch hier der wichtigste: Bleibt am Leben! Umso länger Ihr am Leben seid – oder umso mehr Gegner Ihr besiegt, ohne zu sterben – desto höher steigt der Punkte-Multiplikator… und diesen gilt es aufrecht zu erhalten. Den High Score könnt Ihr euch abschminken, wenn es euch auch nur ein einziges Mal erwischt hat.
Specials

Je nach Spielercharakter haben wir in vielen Fällen eine Art begrenzten Spezialangriff zur Verfügung. Dieser sollte ziemlich mächtig sein und uns in brenzligen Situation aushelfen… zum Beispiel, indem auf Knopfdruck alle Gegner auf dem Bildschirm in Flammen aufgehen!
Wie Waffen können diese Specials beispielsweise von Gegner hinterlassen werden und uns eine weitere Verwendung gutschreiben.
An dieser Stelle können die Entwickler ziemich kreativ werden, also lasst euch überraschen.
Leben – Der eine Versuch!
Und damit kommen wir auch schon zu unserem letzten Punkt. Wie gesagt sollte das Ziel sein, das gesamte Spiel am Stück zu beenden, ohne ein einziges Mal zu sterben. Auch wenn die Danmakus nicht gerade lang sind, ist das trotzdem für die meisten eine unüberwindbare Herausforderung. Was jetzt?
Natürlich müsst Ihr nicht auf einen High Score aus sein, sondern könnt auch einfach versuchen das Spiel zu gewinnen!
Das meist genutzte Prinzip lautet hier wie folgt: Werdet Ihr ein einziges Mal getroffen sterbt Ihr und alle gesammelten Upgrades sind Geschichte. Uff, nicht gerade gnädig.
Allerdings ist es damit noch nicht vorbei. Im Normalfall bekommt der Spieler 3 Leben zugewiesen, die er einsetzen darf. Auch wenn wir zwar alle Upgrades verloren haben, können wir es immerhin weiter probieren. Mit etwas Glück werden sogar unsere Spezialangriffe wieder aufgefüllt!
Nach dem dritten Versuch ist allerdings in vielen Releases Schluss damit: Das Spiel muss neu gestartet werden.

In manchen Titeln ist es möglich sich Leben zu erkämpfen. Diese Chance bekommen wir entweder zufällig beim Beseitigen der Gegner, durch das Besiegen eines Bosses, oder aber durch das erreichen einer gewissen Punktzahl. Hey, das ist immerhin etwas!
Los geht’s, wir stürzen uns ins Abenteuer!